Die Forderungen von #PlatzFürWien

Im Frühling 2020 begann die Erfolgsgeschichte von “Platz für Wien”, der größten Initiative für die klimagerechte Verkehswende in Wien bisher. Ihr größtes Ziel wurde erreicht: Im Wahlkampf 2020 wurden so viele Unterschriften für die 18 Forderungen gesammelt wie für ein Volksbegehren nötig wären: über 57.000 und damit 5% der Wahlberechtigtenzahl.

Eine umfassende klimagerechte Umgestaltung Wiens war und ist weiterhin das Ziel, dem sich auch “Wir machen Wien” als Nachfolgerin von “Platz für Wien” verschrieben hat. Mehr Platz für Baum, Fuß und Rad wurde das Motto, das sich im Logo wiederfand. Weit über hundert engagierte Menschen schlossen sich im Laufe des Wahljahres 2020 dem Kampagnenteam an und setzten all ihre Energie für die Ziele ein.

Platz für Wien

Die Erfolge von #PlatzFürWien

18 sehr gut begründete Forderungen wurden entwickelt und an die Politik herangetragen. Dafür wurden über 57.000 Unterstützer:innen geworben, die durch ihre Unterschrift mitgeteilt haben, wie wichtig sie unsere gemeinsamen Anliegen finden. Der Countdown der Unterschriftenzahl ließ an Spannung nichts vermissen: Am 13. Oktober 2022 wurde das Unterschriftenziel erreicht, nur wenige Tage vor der Wienwahl und sechs Monate nach dem Start der Kampagne, der im April 2020 und damit mitten im ersten Corona-Lockdown und den gesellschaftlichen Verwerfungen der Pandemiezeit stattfinden musste. Mehr Hintergründe könnt ihr hier in unserem Blog nachlesen.

Die parteipolitischen Reaktionen stimmten durchaus zuversichtlich: Neos und Grüne unterstützen die Forderungen vollinhaltlich, die SPÖ Wien übernahm einen Teil der Forderungen in ihr Wahlprogramm und später ins Regierungsprogramm, progressive Teile der SPÖ Wien und zahlreiche Bezirksvorsteher:innen unterstützten sogar alle Forderungen.

Bezirke

Die rasche Umsetzung der geforderten Maßnahmen war damit ein Auftrag an die Stadtregierung. Bei der SPÖ Wien und ihrem Juniorpartner NEOS bzw. den 23 Bezirksvorstehungen lag seither die Verantwortung, die Stadt flächengerecht und sicher für alle Verkehrsteilnehmer:innen zu gestalten. Zwar wurden einige Forderungen von Stadträtin Ulli Sima im Zuge ihrer “Radwegoffensive” aufgegriffen und umgesetzt, aber nicht in ausreichendem Umfang.

Demonstration

Die 18 Forderungen von #PlatzFürWien

Die detailliert ausgearbeiteten Maßnahmen, die wir wie hier dargestellt seit 2020 einfordern, sollten in einem Zeitraum von zehn Jahren umgesetzt werden, um bis zum Jahr 2030 ein flächengerechtes Wien zu erschaffen. Nach fünf Jahren ist die Bilanz durchwachsen, die Ziele in weiter Ferne. Daher fragen wir die Politik auch heuer im Wahlkampf 2025: Unterstützen Sie die Umsetzung der Maßnahmen? Anfang April werden wir hier die Antworten veröffentlichen!

Attraktive Straßen zum Gehen und Verweilen

1) 100 verkehrsberuhigte Wohngebiete mit hoher Aufenthaltsqualität
2) 60 Kilometer Fußgängerzonen bzw. Begegnungszonen
3) 1.000 km Gehsteige auf eine Durchgangsbreite von mind 2 Meter bringen
4) 15.000 Bäume im Straßenraum pflanzen
5) 10.000 Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum errichten

Sichere Mobilität für Kinder

6) 350 autofreie Schulvorplätze einrichten
7) Auf 800 km Straßen maximal Tempo 30 verordnen
8) 800 zusätzliche Fahrradkurse für Volksschüler*innen anbieten

Durchgängige und sichere Radinfrastruktur

9) 300 km sichere Radwege auf Hauptstraßen errichten
10) 50 km Fahrradstraßen errichten
11) 375 km Einbahnen für den Radverkehr öffnen
12) 110 km Radschnellverbindungen errichten
13) 72.000 Fahrradstellplätze errichten

Sichere Kreuzungen

14) 250 Kreuzungen zu sicheren Kreuzungen umbauen
15) 500 fuß- und radfreundliche Ampelschaltungen
16) 125 sichere Querungsmöglichkeiten über Hauptstraßen

Multimodalität durch attraktives Umsteigen

17) 1.000 Haltestellen des öffentlichen Verkehrs fuß- und radfreundlich gestalten
18) erfüllt: mehr als die geforderten 125 Stationen für öffentliche Leih-Fahrräder wurden im Zuge der Erneuerung des WienMobil Radsystems errichtet

Zu allen Forderungen gibt es detaillierte Factsheets hier bei PlatzFürWien.

Kind jubelt

Die zahlreichen bunten und großen Aktionen von #PlatzFürWien könnt ihr hier im Archiv nachlesen.

Fotos: Peter Provaznik/PlatzFürWien

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