Um einen Schulvorplatz sicherer, gesünder und damit kindgerecht zu machen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wie kann Autoverkehr eingedämmt oder ganz vermieden werden? Welche Gestaltungsmöglichkeiten gibt es, und wie können sich Eltern und Lehrer:innen dafür einsetzen? Unser Leitfaden und das einführende Webinar beantworten diese Fragen.

Kindgerechter Schulvorplatz in der Stubenbastei, Foto: zwoPK
Für wen ist dieser Leitfaden?
Der “Leitfaden für kindgerechte Schulvorplätze” wurde von Sophie Thiel (Geht-doch Wien, WirMachenWien, ehem. BOKU Wien) für Eltern und Pädagog:innen geschrieben. Aber natürlich sind auch andere Personen eingeladen, diesen Leitfaden zu lesen und zu erkennen: Alle können aktiv werden für gesunde und sichere Schulvorplätze!
In dieser Anleitung (download hier) findest du
- Information, Ideen und Tools (Seite 2 bis 6) für kindgerechte Schulvorplätze,
- 4 Schritte zum aktiv werden (Seite 7 bis 11)
Tool-Box mit Webinar
Dieser “Leitfaden zum aktiv werden” ist eine Zusammenfassung der Inhalte eines Webinars, das den ersten Teil der “WirMachenWien Online Toolbox für kindgerechte Schulvorplätze” bildet, und enthält wichtige Links und Erklärungen. Im Webinar bekommst du Wissen zu Tools und erste Umsetzungsschritte für kinderfreundlichere Schulvorplätze persönlich erklärt. Danach kannst du mit unserem Leitfaden noch besser aktiv werden! Bei Interesse am Webinar kontaktiere uns bitte unter info@wirmachen.wien oder schau hier in unserem Kalender, ob gerade Termine angeboten werden. Der Leitfaden funktioniert aber ebenso ohne Webinar.
All das unterstützt dich beim aktiv werden für einen gesünderen und sicheren Schulvorplatz!
Kindgerechte Schulvorplätze …
- sind Lern-, Begegnungs- und Bewegungsräume
- sind nutzbar für Events und Bewegungseinheiten
- stärken soziale Kontakte
- bieten hohen Komfort zum Warten und Spielen
- fördern Bewegung und Aktive Mobilität
- unterstützten den natürlichen Bewegungsdrang
- machen den Schulweg sicherer und gesünder
- bieten Orientierung
- und stärken die Grätzl-Identität.

Wie steht es um autofreie Schulvorplätze in Wien?
MIt Stand September 2025 gibt es 93 autofreie Schulvorplätze bei insgesamt über 700 Schulen in ganz Wien – das heißt nur jede siebte
Wiener Schule hat einen verkehrssicheren Schulvorplatz (Quelle PA der Stadt Wien). Bei den Volksschulen ist es immerhin schon mehr als jede Fünfte. Das müssen noch viel mehr werden!
Wichtig bei jeder Umgestaltung:
- die Kinder mit einbeziehen
- mehr Platz und Sicherheit fürs Zu Fuß Gehen und Radfahren
- multifunktionale Aufenthaltsbereiche schaffen für schulische und außerschulische Nutzungen
- Kfz-Verkehr beruhigen und Parkplätze umwandeln
Die Tools wirken unterschiedlich auf die Stärke und Dauer der Kfz-Verkehrs-Beruhigung. Es gibt zum Beispiel Maßnahmen zur Geschwindigkeits-Begrenzung oder zeitlichen Begrenzung von Autos bis zur Möglichkeit, den Schulvorplatz dauerhaft autofrei zu machen. Außerdem gibt es Unterschiede im baulichen Aufwand. Es gibt Möglichkeiten, ganz ohne Umbau-Maßnahmen oder mit geringen bis großen Umbauten verschiedene Qualitäten der Schulvorplatz-Gestaltung zu erreichen. Zuletzt unterscheiden sie sich danach, wie viel Zeit und Geld sie kosten und wer sie umsetzen kann.

Temporäre Verkehrsberuhigung durch Schulstraßen
Eine temporäre Verkehrsberuhigung ist durch Verodrnung einer Schulstraße möglich, wie die Mobilitätsagentur Wien hier erklärt. Dabei gilt direkt vor der Schule ein 30-minütiges KFZ-Fahrverbot zu Schulbeginn und Unterrichtsende. Zusätzlich zu den Fahrverbots-Schildern, die auf das sogenannte „Schulstraße – Wiener Modell“ aufmerksam machen, wird der Straßenabschnitt während des Fahrverbots abgesperrt. Ziel dabei ist es, das Verkehrsaufkommen vor Schulen und den Eltern-Bringverkehr zu reduzieren sowie Kindern zu ermöglichen, vermehrt zu Fuß, mit dem Roller oder mit dem Fahrrad zur Schule zu kommen.
All das und noch mehr erfährst du in unserem “Leitfaden für kindgerechte Schulvorplätze”! Schau mal rein > Download hier Zusätzliche Informationen gibt es in dieser Broschüre des Klimaschutzministeriums aus 2024.

Autofreie Schulstraße in der Mittelgasse in Mariahilf. Eine Fußgängerzone mit neuen Bäumen und Begrünung sowie neuer Pflasterung stellt eine hohe Gestaltungsqualität dar, die verbesserte Aufenthaltsqualität und Kühlung für alle bietet. Foto: WirMachenWien